Im Jahr 2024 gab es einige Aktionen des ambulanten Hospizdienstes, die wir gerne mit Ihnen teilen möchten. Zum Lesen klicken Sie unten auf den Button "Download".
Der ambulante Hospizdienst der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim organisierte einen berührenden und sehr schönen Gedenkgottesdienst unter dem Motto „Innehalten, Erinnern, Kraftschöpfen“ am 01.10.2024 in Ochsenbach.
Wir haben innegehalten und uns Zeit genommen, um uns an die, in den letzten Monaten, von uns gegangenen Menschen zu erinnern, welche wir begleitet haben sowie diejenigen, die unter der Betreuung der Sozialstation standen. Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Spiel der Veeh-Harfen.
Für jeden Verstorbenen wurde eine Kerze entzündet. Nach dem Gottesdienst fand ein Austausch mit den Angehörigen bei Tee und Keksen statt.
Für den Nachhauseweg gab es ein kleines, selbst gebackenes, liebevoll verpacktes Stück Brot. Gestärkt durch das Brot, die guten langen Gespräche und die Worte aus dem Gottesdienst gehen wir in die neue Woche.
Der Gedenkgottesdienst, ein Ort der Begegnung, um Kraft zu schöpfen.
Tanja Paul, Ehrenamtliche des ambulanten Hospizdienstes
der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim
Am Welthospiztag, dem 12. Oktober 2024, stand in Sachsenheim alles im Zeichen des Mottos „Hospiz für Vielfalt“. Am REWE-Markt in Sachsenheim informierten engagierte Hospizmitarbeiter:innen die Besu-cher:innen über ihr Angebot. Der Austausch war genauso vielfältig wie das diesjährige Thema. In den Gesprächen wurde deutlich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der Menschen in dieser herausfordernden Lebensphase sind.
"Wir hatten viele schöne Gespräche und freuen uns schon jetzt auf Anfragen von Angehörigen, die unser Angebot in Anspruch nehmen möchten. Manche haben uns ihr Herz ausgeschüttet und freuten sich über offene Ohren“ berichtet das Team zufrieden. Die Möglichkeit, Menschen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, wird als wertvolle Aufgabe angesehen, und man freut sich auf kommende Kontakte.
Das Team hofft, dass noch viele Menschen von dem breiten Angebot erfahren und dieses annehmen.
Christine Burkhardt, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes,
der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim
Wir, als Hospizdienst, sind auf unterschiedlichste Weise aktiv, und in nächster Zeit möchte ich davon immer wieder mal berichten. Eine Gruppe von Ehrenamtlichen spielen in der Tisch-Harfengruppe "Saitensprung", die aus der Hospizgruppe entstanden ist, und vor kurzem besuchten wir eine bettlägerige Bewohnerin, mit demenzieller Erkrankung, im Pflegeheim Sonnenfeld. Wir haben zusammen mit ihren Angehörigen Lieder gesungen und wurden an der Harfe begleitet. Die Atmosphäre war wunderschön, und der Gesang wurde ebenfalls auf dem Gang von Mitbewohner: innen genossen. Wir konnten einen Zugang zu der Dame schaffen, die währenddessen ganz still mit geschlossenen Augen zuhörte und sich am Ende froh bedankte, was wir nicht erwartet hatten! Diese spezielle Harfe ist übrigens ein Zupfinstrument, was ohne musikalische Vorkenntnisse genutzt werden kann, und sehr leicht zu bedienen ist. Ihr Klang ist sehr warm, und daher wird sie häufig in der Arbeit mit Demenzkranken sowie in der Begleitung Sterbender gespielt.
Christine Burkhardt, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes,
der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim
Samuel Philip John erzählt von seiner ehrenamtlichen Aufgabe als
Hospizbegleiter bei der Ambulanten Hospizgruppe der Kirchlichen
Sozialstation Sachsenheim.
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In der Palliativpflege und in der hospizlichen Arbeit ist das größte Ziel, dass ein Mensch trotz seiner schweren Erkrankung eine möglichst hohe Lebensqualität behält. Doch was bedeutet das Wort „Lebensqualität“ eigentlich?
Lebensqualität beschreibt, wie zufrieden jemand mit seinem Leben ist und ob er es als „gut“ empfindet. Sie umfasst verschiedene Aspekte, wie Gesundheit, soziale Beziehungen, emotionale Zufriedenheit und die Fähigkeit, Dinge zu tun, die Freude bereiten. Deswegen ist es wichtig zu verstehen, dass Lebensqualität von jedem Menschen anders wahrgenommen wird. Was für die eine Person wichtig ist, kann für eine andere weniger Bedeutung haben, sei es, möglichst viel Ruhe zu haben oder viele Menschen um sich herum zu haben, die Natur zu genießen oder Filme zu schauen, sich zu unterhalten oder einfach Musik zu hören. Wir fragen also jede Person individuell, was Lebensqualität für sie bedeutet. Nur so können wir besser verstehen, wie wir jemanden unterstützen können, damit er sich wohler fühlt.
Christine Burkhardt, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes,
der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim
„Der Arzt hat gesagt, mein Mann sei „palliativ“ – stirbt er jetzt gleich?“
Palliativpatienten müssen nicht zwangsläufig kurz vor dem Tod stehen. Viele Patienten erhalten über Monate oder sogar Jahre palliative Betreuung, um ihnen ihre Lebensqualität zu erhalten. So sind auch unsere Hospizbegleiter und -begleiterinnen für kurze oder lange Zeit an der Seite von Betroffenen, und darauf werden sie intensiv vorbereitet.
Der Begriff "Palliativ" stammt von dem lateinischen Wort "palliare", was "einen Mantel umlegen" bedeutet. In der medizinischen und pflegerischen Praxis bezieht sich Palliativversorgung auf die Betreuung von Patienten mit schweren, unheilbaren Krankheiten.
Ziel ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und Leiden zu lindern, ohne die Grunderkrankung heilen zu wollen. Palliativversorgung umfasst die Behandlung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen, und die Familien der Patienten werden gleichermaßen unterstützt und begleitet.
Christine Burkhardt, Koordinatorin des ambulanten Hospizdienstes,
der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim
„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“
Vor 20 Jahren habe ich mich im Rahmen der Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizhelferin mit dem Thema Endlichkeit und Tod ernsthaft auseinandergesetzt. Vor allem musste ich mich auf meine eigenen Ängste einlassen. Im vertrauensvollen Umfeld einer Gruppe Gleichgesinnter fand ich den Mut und die Unterstützung mich dem Thema Tod zu stellen. Während des damaligen Kurses haben sich viele Emotionen aufgetan, doch die Gespräche in der Gruppe haben mir sehr geholfen und mich wachsen lassen. Bis zum heutigen Tag habe ich die unterschiedlichsten Begleitungen mitgetragen; sie haben mich geprägt, meinen Blick im Alltag verändert und mein Dasein bereichert! Ich schenke nicht nur Zeit sondern gehe als Beschenkte - entsprechend obigem Zitat von Wilhelm von Humboldt - aus jeder Hospizbegleitung nach Hause. Dafür bin ich sehr dankbar und so liegen Weinen und Lachen manchmal sehr nahe beieinander - das ist das Leben, ein wahrer Reichtum.
Doris Sprenger, Ehrenamtliche des ambulanten Hospizdienstes
der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim
Im Jahr 2022 habe ich mich für die Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter angemeldet.
Im Januar 2023 ging es los mit intensiven Schulungen. Jedes Modul hat mir Kraft und Hoffnung gegeben! Wir haben so unfassbar viel gelernt, uns auch Gedanken über unser Sterben gemacht und waren so eine tolle Gruppe.
Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Ausbildung machen durfte! Heute bin ich ein anderer Mensch - positiver und offener, auch offen für so viele neue Themen.
Unfassbar, was sich in 1 Jahr ändern kann! Ich bin froh, heute Teil des Hospizdienstes zu sein!
Annette Weydt, Ehrenamtliche des ambulanten Hospizdienstes
der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim
Kirchliche Sozialstation Sachsenheim
Karl-Heinz-Lüth-Straße 4
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