Ambulanter Hospizdienst für Erwachsene

„Trösten ist eine Kunst des Herzens. Sie besteht oft darin, liebevoll zu schweigen und schweigend mitzufühlen.“ – Otto von Leixner                       


Ambulante Hospizarbeit – Was bedeutet das?

Die ambulante Hospizarbeit bietet qualifizierte Unterstützung für Schwerkranke und Menschen in der letzten Lebensphase. Auch die Angehörigen werden begleitet, denn sie tragen oft psychisch und körperlich eine große Last. Mit rund 1,500 Diensten deutschlandweit ermöglichen Hospizdienste Sterbenden, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Koordinatorinnen, Ärzte, Seelsorger und Ehrenamtliche bilden ein Netzwerk, das in enger Zusammenarbeit mit Hausärzten agiert.


Wer sind wir?


Der ambulante Hospizdienst Sachsenheim ist ein Angebot der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim und besteht derzeit aus ca. 20 qualifizierten ehrenamtlichen Hospizbegleiter: innen und einer hauptamtlichen Koordinatorin.

 

Unser Angebot ist kostenfrei, unabhängig von Religion oder Weltanschauung, und der Einsatzbereich erstreckt sich auf Sachsenheim, Sersheim und das Kirbachtal. Es bestehen Kooperationen mit folgenden Pflegeheimen: Kleeblatt Groß- und Kleinsachsenheim, Haus am Schlösslesbrunnen Sersheim (EHS), Pflegeheim Sonnenfeld (evangelische Altenheimat Sachsenheim), was sich durch einen engen Kontakt auszeichnet.


Good to know – wussten Sie schon, was für unterschiedliche Angebote wir anbieten?

Der ambulante Hospizdienst wäre nichts ohne die ehrenamtlichen Hospizbegleiter und Hospizbegleiterinnen, und so unterschiedlich, wie sie sind, so unterschiedlich sind auch unsere Angebote! Wir versuchen, uns auf den betroffenen Menschen und seine An- und Zugehörigen einzustellen und ihnen das zu geben, was sie benötigen. Meine Aufgabe als Koordinatorin ist unter anderem, dieses im Blick zu haben und die „passenden“ Ehrenamtlichen einzusetzen. Dazu führe ich selbst die Erstgespräche, um den Bedarf der Begleitung abzuklären, und ich bleibe immer im Kontakt mit den Ehrenamtlichen und ggf. auch den begleiteten Menschen. Auch kann ich unter anderem als Krankenschwester und Palliative Care Fachkraft palliative Beratung anbieten.

 

Doch welche konkreten Aspekte beinhaltet eine Begleitung noch?

 

1. Emotionale Unterstützung: Gespräche zur emotionalen Entlastung, denn oft gibt es kaum andere Menschen zum Reden.

 

2. Verbesserung der Lebensqualität: Der betroffene Mensch entscheidet, was sein Wohlbefinden steigert, und das versuchen wir umzusetzen.

 

3. Verhinderung der sozialen Isolation: Die Besuche können dazu beitragen, wieder mehr am Leben, teilzuhaben. Dazu kommen vielleicht Spaziergänge, mit dem Rollstuhl nach draußen gehen o.Ä..

 

4. Angehörigenentlastung: Angehörige können sich ein paar Stunden um sich selbst kümmern, wenn wir da sind, und die Ehrenamtlichen geben oft Sicherheit in schwierigen Situationen und können zur Seite stehen. Wir übernehmen allerdings keine pflegerischen Tätigkeiten.

 

5. Vermittlung von Hilfsangeboten: Wir sind mit anderen Diensten vernetzt und können auch weitere Unterstützung suchen.

 

6. Kreative Angebote: Zum Beispiel Einsatz von Musik oder Kunst, Teilen eines Hobbies…

 

7. Spirituelle Begleitung: Gespräche, Gebete, Musik, Singen, Vorlesen, je nach Glaubensrichtung des Menschen.

 

Diese Begleitung gilt allen Bürgern und Bürgerinnen der Stadt Sachsenheim.


Sie sind nicht allein – Wir sind für Sie da!

In herausfordernden Zeiten braucht es Unterstützung. Wir ermutigen Sie, sich bei uns zu melden. Der Ambulante Hospizdienst steht Ihnen bei, um Ihnen und Ihren Angehörigen Halt zu geben und gemeinsam den Weg durch diese sensible Phase zu gehen. Nehmen Sie ganz unverbindlich mit uns Kontakt auf, auch wenn Sie Fragen oder Anregungen zu unserem Dienst haben.

 

Sie erreichen unsere Koordinatorin, Christine Burkhardt oder eine der ehrenamtlichen Hospizhelfer:innen unter der Rufnummer: 0172-8296235 (der Anrufbeantworter wird regelmäßig abgehört) oder über die Zentrale der Kirchlichen Sozialstation – unter der Rufnummer 07147 9679930.

Christine Burkhardt, Koordinatorin, ambulanter Hospizdienst,

Kirchliche Sozialstation Sachsenheim


Unser Flyer "Tränendes Herz"

Das „Tränende Herz“ ist auf dem Flyer des ambulanten Hospizdienstes zu sehen und trägt eine tiefgründige Symbolik. Diese wunderschöne Blume wird in vielen Kulturen als Symbol für Liebe, Mitgefühl und emotionale Heilung betrachtet. Ihre zarten, hängenden Blütenblätter können auch als Ausdruck von Sanftheit und Empfindsamkeit interpretiert werden.  

 

Im Kontext unserer ehrenamtlichen Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden kann das „Tränende Herz“ als Zeichen für die Schönheit des Lebens trotz des Leidens und der Vergänglichkeit betrachtet werden. Die herzförmigen Blütenblätter erinnern daran, dass selbst in schwierigen Situationen Trost und Mitgefühl gefunden werden können, und dass Liebe und Fürsorge für andere Menschen auch in den dunkelsten Stunden lebendig bleiben. Die Blume erinnert uns daran, unser Herz für andere zu öffnen und ihnen Trost und Unterstützung zu bieten. 


Berichte von unseren Ehrenamltichen zu ihrem hospizdienst

„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“

 

Vor 20 Jahren habe ich mich im Rahmen der Ausbildung zur ehrenamtlichen Hospizhelferin mit dem Thema Endlichkeit und Tod ernsthaft auseinandergesetzt. Vor allem musste ich mich auf meine eigenen Ängste einlassen. Im vertrauensvollen Umfeld einer Gruppe Gleichgesinnter fand ich den Mut und die Unterstützung mich dem Thema Tod zu stellen. Während des damaligen Kurses haben sich viele Emotionen aufgetan, doch die Gespräche in der Gruppe haben mir sehr geholfen und mich wachsen lassen. Bis zum heutigen Tag habe ich die unterschiedlichsten Begleitungen mitgetragen; sie haben mich geprägt, meinen Blick im Alltag verändert und mein Dasein bereichert! Ich schenke nicht nur Zeit sondern gehe als Beschenkte - entsprechend obigem Zitat von Wilhelm von Humboldt - aus jeder Hospizbegleitung nach Hause. Dafür bin ich sehr dankbar und so liegen Weinen und Lachen manchmal sehr nahe beieinander - das ist das Leben, ein wahrer Reichtum.

 

Doris Sprenger, Ehrenamtliche des ambulanten Hospizdienstes

der Kirchlichen Sozialstation Sachsenheim


Im Jahr 2022 habe ich mich für die Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter angemeldet.

Im Januar 2023 ging es los mit intensiven Schulungen. Jedes Modul hat mir Kraft und Hoffnung gegeben! Wir haben so unfassbar viel gelernt, uns auch Gedanken über unser Sterben gemacht und waren so eine tolle Gruppe.

 

Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Ausbildung machen durfte! Heute bin ich ein anderer Mensch - positiver und offener, auch offen für so viele neue Themen.

 

Unfassbar, was sich in 1 Jahr ändern kann! Ich bin froh, heute Teil des #HospizdienstSachsenheim zu sein!

 

 

Annette Weydt, Hohenhaslach